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Digitaldruck – Prepress Workflows und Farbmanagement

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Der digitale Verpackungsdruck ist noch ein Nischensegment. Dennoch überlegen immer mehr Flexo- und Tiefdrucker in den Digitaldruck zu investieren. Prepress-Workflows und Farbmanagement kommt dabei eine besondere Bedeutung zu.

Denn die Vorstufen-Workflows lassen sich sowohl für die Druckformenherstellung als auch im Digitaldruck einsetzen. Farbmanagement-Strategien ermöglichen im Digitaldruck schnelle Jobwechsel, die sich auch im konventionellen Verpackungsdruck nutzen lassen.

Schauen Sie sich die Bildergalerie zum Artikel auf etiketten-labels.com an.

Dieser Artikel wurde verfasst von Hans-Peter Homann 

Zusammenspiel von Prepress-Workflow und Farbmanagement

Der Prepress-Workflow – im Digitaldruck oft auch Frontend genannt – hat die Aufgabenstellung, die in der Regel von der Repro optimierten Designdaten auf die Druckform oder die Digitaldruckmaschine zu bringen. Im konventionellen Druck ist es üblich, dass Farben in den Designdaten in einem standardisierten CMYK-Farbraum (z.B. Fogra/ISOcoatedv2) sowie diversen Sonderfarben angelegt sind. Im Digitaldruck ist es üblich, dass mit einem festen Farbsatz wie z.B. CMYK (+Weiß bei Bedarf) oder z.B. CMYK + Orangerot, Grün und Blau (+Weiß bei Bedarf) gearbeitet wird. Alle erwähnten PrePress Workflows verfügen über die Möglichkeit Druckdaten aus CMYK(Fogra39) + Sonderfarben automatisiert in den Farbraum der Digitaldruckmaschine zu konvertieren.

Farboptimierung von Druckdaten

Im konventionellen Verpackungsdruck ist es notwendig, dass die Repro die Farboptimierung von Druckdaten durchführt bevor die Druckformen erstellt und zur Druckerei gesendet werden. Beim digitalen Verpackungsdruck ist es technisch möglich, die Farboptimierung weitgehend automatisiert in der Druckerei durchzuführen. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass dazu Mitarbeiter notwendig sind, die Farbmanagement Knowhow auf Reproniveau besitzen müssen, um einerseits die automatisierten Workflow korrekt einzurichten und andererseits bei Bedarf auch noch manuell in die Farbdaten eingreifen zu können.

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Beim Digitaldruck werden Sonderfarben in der Regel mit einer festen Farbpalette aus CMYK plus Zusatzfarben reproduziert

Alternativ oder zusätzlich lässt sich die Farboptimierung natürlich nach wie vor auch in der Repro durchführen. Der Druckdienstleister stellt dann für verschiedene Substrat-Typen der Repro Fingerprints seines CMYK+X Druckprozesses zur Verfügung. Die Repro optimiert dann die Farbdaten und sendet an den Druckdienstleister optimierte PDF-Daten, die dieser direkt auf der Druckmaschine ausgeben kann.

Prepress-Workflow vs. PDF Colorserver

PDF-ColorServer sind spezialisierte Anwendungen für die Farboptimierung von PDF-Daten. Sie bestehen in der Regel aus einer PDF-Engine, die Umrechnungen der PDF-Farbdaten vornimmt und einem Profilierungstool zur Steuerung der Farben von der Quelle zum Ziel. Prepress-Workflows, die über eine optionale PDF-Ausgabe verfügen, und Farbpropfile anwenden können, verfügen auch über die Grundfunktion eines PDF-Colorservers. Spezielle PDF-ColorServer können eventuell ausgefeiltere Werkzeuge zur Farboptimierung besitzen als ein Prepress-Workflow.

Umsetzung von Sonderfarben im Digitaldruck

Bei der Umsetzung von Sonderfarben im Druck gibt es drei verschiedene Schwierigkeitslevel:

  1. Druck eines reinen Volltons
  2. Druck von Vollton und Rastertönen
  3. Sonderfarben, die CMYK oder andere Sonderfarben überdrucken

Für die Fälle zwei und drei gibt es keine Branchenstandards. Dies hat zur Folge, dass gleiche Druckdaten bei der Anzeige auf einem Monitor oder der Ausgabe auf einem Proofer bzw. der Druckmaschine jeweils anders aussehen können.

Bei den hier diskutierten Farbworkflows wird davon ausgegangen, dass im Druck mit einer festen Farbbelegung CMYK+X gearbeitet wird. Sind Druckdaten aus CMYK zuzüglich beliebigen Sonderfarben in diese feste Farbbelegung umgerechnet worden, so lassen sich dann auch die schwierigen Fälle zwei und drei verbindlich proofen.

Allerdings gibt es verschiedene technologische Ansätze, um CMYK-Daten mit mehreren beliebigen Sonderfarben auf eine feste Farbbelegung im Druck umzurechnen. Markenartikler, die Verpackungen mit komplexen Layouts über verschiedene konventionelle und digitale Druckverfahren produzieren lassen, sind daher gut beraten das Farbmanagement über ein Zentralrepro abwickeln zu lassen, die fertig separierte Daten prooft und die Ergebnisse frühzeitig vom Markenartikler abzeichnen lässt.

Findet die Farbkonvertierung im Prepress-Workflow der Druckerei statt, so sollte bei komplexen Layouts mit Sonderfarben frühzeitig ein verbindlicher Proof bzw. Andruck stattfinden, um die Druckdaten bei Bedarf noch optimieren zu können.


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