Neues Polierband für Tiefdruck-Zylinderoberflächen
Spanische Druckerei CPM: Zufrieden mit Tiefdruckmaschine Heliostar SL
Das spanische Druckunternehmen CPM hat Ende 2016 eine neue Tiefdruckmaschine von Windmöller & Hölscher (W&H), Model Heliostar SL, in Betrieb genommen. Nach den ersten Monaten ist CEO Lucio Marina mit den Druckergebnissen der Heliostar bei allen Materialien sehr zufrieden.
CPM ist seit fast 30 Jahren spezialisiert auf den Druck flexibler Verpackungen, Wrap-Around-Etiketten und Schrumpf-Sleeves. Die neue Tiefdruckmaschine erweitert den Druckmaschinenpark, um das Wachstum des Unternehmens abzudecken. Die Heliostar SL ist ausgestattet mit acht Druckwerken für die Arbeitsbreiten von 800, 1110 und 1300 mm und einer Druckgeschwindigkeit von max. 500 m/min. Hinzu kommen das Registersystem von W&H, die automatische Vorregistereinstellung Easy-Sync und eine Wendestation zwischen den Druckwerken.
Bobst Group: Umsatzwachstum von 7% im 1. Halbjahr
Die Bobst Group verzeichnete nach eigenen Angaben im ersten Halbjahr 2017 einen Umsatz von CHF 643,2 Millionen gegenüber CHF 600,4 Millionen im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg um CHF 21,8 Millionen auf CHF 39.8 Millionen.
Das Nettoergebnis verbesserte sich auf CHF 27,7 Millionen gegenüber CHF 9,7 Millionen im Vorjahr. Gegenüber dem Vorjahr nahmen die Auftragseingänge um 20% und der Auftragsbestand um 5% zu.
Betriebsergebnis (EBIT) pro Geschäftsbereich (BU) |
30. Juni 2017 | 30. Juni 2016 | Δ |
(In Millionen CHF) | (In Millionen CHF) | (Millionen CHF) | |
BU Sheet-fed | +12.6 | -2.5 | +15.1 |
BU Web-fed | -5.3 | -7.5 | +2.2 |
BU Services | +33.2 | +28.5 | +4.7 |
Sonstiges | -0.7 | -0.5 | -0.2 |
Summe | +39.8 | +18.0 | +21.8 |
Geschäftsbereich (BU) Sheet-fed
Die Geschäftstätigkeit im 1. Halbjahr 2017 war intensiv und folgte dem positiven Trend des Jahres 2016 mit solider Performance sowohl in der Wellpappen- als auch in der Faltschachtelindustrie. Die Auftragseingänge im ersten Halbjahr 2017 lagen um 30% über den Auftragseingängen im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Die Nachfrage war sowohl in den entwickelten Märkten als auch in den Schwellenländern gut. Letztere melden im Vergleich zum Vorjahr verstärkte Aktivitäten, was sich im Auftragseingang des ersten Halbjahres widerspiegelt. Aus China kommen ermutigende Resultate. Dort haben sich die Aufträge im ersten Halbjahr 2017 im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 in Volumen und Wert mehr als verdoppelt. Erklären lässt sich dies durch eine positivere Wirtschaftslage, während ein höherer Druck auf die Preise und die Gewinnspannen die Kunden zwingt, in hochproduktive Maschinen und in Automatisierung zu investieren.
Im Schnitt melden alle Wirtschaftszonen beim Auftragseingang gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres Verbesserungen in einer Größenordnung zweistelliger Prozentsätze. Als einzige Ausnahmen bleiben Afrika und die Türkei hinter den Erwartungen zurück, bedingt durch politische und ökonomische Faktoren, die die Investitionstätigkeit bremsen. Die Umsätze in der ersten Hälfte des Jahres lagen 5% über denen der gleichen Vorjahresperiode. Das positive Volumenungleichgewicht, das in der Vergangenheit die zweite Jahreshälfte kennzeichnete, geht mittlerweile seit 2015 zurück.
Geschäftsbereich (BU) Web-fed
Die Geschäftstätigkeit bei flexiblen Materialien blieb im Einklang mit dem Vorjahr, obwohl die Umsätze im ersten Halbjahr 2017 etwas höher als im Vorjahr waren.
Im Markt sind keine bedeutsamen Änderungen gegenüber 2016 zu vermelden. Die Performance in entwickelten Ländern bleibt im Einklang mit den nachgefragten Volumen. Die Schwellenländer einschließlich China, Russland und Brasilien verharren auf einem sehr niedrigen Aktivitätsniveau. Ausnahmen bilden Indien und Südostasien, die verstärkte Aktivitäten zeigen. Die gesamten Aufträge im ersten Halbjahr 2017 lagen um 2% unter den Aufträgen in der gleichen Vorjahresperiode.
Die Bauarbeiten für die neue Produktionsstätte und das Kompetenzzentrum in Changzhou/China begannen im Mai 2017 und werden bis Jahresende abgeschlossen sein. Die neue Infrastruktur wird dem Geschäftsbereich Web-fed ermöglichen, seine Präsenz in Asien auszubauen und den lokalen Markt besser zu bedienen. Die Umsätze im ersten Halbjahr lagen 18% über dem Wert der vergleichbaren Vorjahresperiode.
Geschäftsbereich Services
Die Umsätze des Geschäftsbereichs Services im ersten Halbjahr 2017 überstiegen die Umsätze des gleichen Zeitraums des Vorjahres um 5%. In den europäischen und nordamerikanischen Märkten nahm das Geschäftsvolumen zu, hauptsächlich bedingt durch mehr Kontraktgeschäfte wie Wartungsprogramme, Maschineninspektionen und Verträge für Fernwartung und Fernüberwachung. Während Europa und Nordamerika im Vergleich zu 2016 um mehr als 10% zulegten, wiesen China und Indien im Service-Geschäft Stagnation auf. Nach einem akzeptablen Umsatzniveau in 2016 in Asien war das Service-Geschäft in Südostasien und Japan gegenüber 2016 leicht rückläufig.
Der Geschäftsbereich Services rechnet für die zweite Hälfte 2017 mit einer normalen Geschäftsentwicklung, sofern in der Weltkonjunktur oder bei den Wechselkursen keine größeren Veränderungen eintreten.
Aussichten
Der Konzern geht von einer kontinuierlich guten Nachfrage in Europa und Nordamerika aus. Asien dürfte sich weiter verbessern, aber Südamerika und die Türkei werden wegen der schwachen Konjunktur weiter schwächeln. Der Konzern erwartet in nahezu allen Werken eine sehr geschäftige zweite Jahreshälfte 2017. Zu aktuellen Wechselkursen und vorbehaltlich unvorhergesehener Umständen ist der Konzern zuversichtlich, im Vergleich zu 2016 einen etwas höheren Ganzjahresumsatz und ein etwas höheres Betriebsergebnis (EBIT) zu erreichen. Die mittel- bis langfristigen Finanzziele von mindestens 8% Betriebsergebnis (EBIT) und mindestens 15% Rendite auf dem eingesetzten Kapital (ROCE) bleiben unverändert.
Softwarelösungen für die Farbprozesskontrolle
Im Rahmen der Farbprozesskontrolle werden Schnittstellen quasi zu „MIS-Systemen“. Die Einbeziehung und Bereitstellung der relevanten Maschinenparameter, Daten aus der Druckvorstufe und Farbvorbereitung wird dabei immer wichtiger. Der Artikel stellt aktuelle Trends bei den Softwarelösungen für die Farbkontrolle im Druckprozess anhand konkreter Produktbeispiele vor.
von Jan-Peter Homann
Inhalt
Schnittstellen und Datenaustausch
Schnittstelle zur Farbvorbereitung: ColorTrack
Schnittstelle zur Druckmaschine: InkPilot
In Abhängigkeit zum Produktionsauftrag unterliegt die Farbprozesskontrolle im Flexo- und Tiefdruck unterschiedlichen Parametern und Rahmenbedingungen. Dies betrifft Druckaufträge mit Sonderfarben, die je nach Substrat und Maschinenkonfiguration in ihren Sollwerten abweichen können. Die Sollwerte für die Prozessfarben werden über die Fingerprints definiert, die in Abhängigkeit zu der Anzahl der Druckformlieferanten (speziell im Flexodruck) eine nicht unerhebliche Menge darstellen können.
Dazu kommen Vorgaben von Markenartiklern, die einzuhalten sind, der Wunsch die aktuelle Maschinenkonfiguration zusammen mit den Messdaten zu dokumentieren oder die Notwendigkeit beim Einrichten eines Auftrags auf der Druckmaschine noch Farbkorrekturen an Sonderfarben durchzuführen. Für den Drucker an der Maschine bzw. für die Arbeitsvorbereitung bedeutet dies, dass jeder Job zur Farbprozesskontrolle individuell konfiguriert werden muss.
Für eine auftragsbezogene, erfolgreiche Farbkontrolle in der Druckmaschine müssen für die korrekte Eingabe der Parameter folgende Fragen zu beantworten:
– Welche Farben mit welchen Tonwertabstufungen sollen kontrolliert werden?
– Wie sieht das Layout des Messkeils zu Prozesskontrolle aus, bzw. wo im Druckmotiv soll gemessen werden?
– Was sind die Sollwerte der einzelnen Farben zur Prozesskontrolle?
– Welche Farbtoleranzen sind für den Auftrag definiert?
So gut wie alle Softwarelösungen zur Farbprozesskontrolle im Flexo- und Tiefdruck nutzen für auftragsbezogene Einstellungen komplexe Systeme mit Templates und Bibliotheken. Die Pflege der Parameter und eine auf den jeweiligen Auftrag bezogene Konfiguration zur Farbprozesskontrolle sind mit hohem Aufwand verbunden und erfordern spezielles Fachwissen.
Schnittstellen und Datenaustausch
Zwar sind alle notwendigen Informationen im Druckereibetrieb vorhanden, jedoch müssen sie in der Software zur Farbprozesskontrolle separat eingepflegt werden. Das MIS-System bzw. die Auftragsverwaltung gibt genau Auskunft darüber, mit welcher Farbserie, Farbwerksbelegung und Maschinenkonfiguration auf welchem Substrat gedruckt werden soll. In der Farbvorbereitung erhält man die verbindlichen Sollwerte für die Sonderfarben, die es im Druck zu erreichen gilt. In der Druckvorstufe werden das Verpackungslayout sowie die Position der Kontrollkeile festgelegt. Und die Druckmaschine verfügt über eine Vielzahl von Maschinendaten, die in den Kontrollprozess mit zu berücksichtigen sind. Verschiedene Anbieter von Softwarelösungen zur Farbprozesskontrolle bieten mittlerweile fertige Schnittstellen oder setzen Projekte auf, um einen druckereispezifischen Datenaustausch zu realisieren. Eine klug aufgesetzte Verbindung zwischen MIS-System und Farbprozesskontrolle kann die Konfiguration eines Druckauftrages deutlich vereinfachen. Zudem lässt sich dadurch das Datenhandling in vielen Fällen stark reduzieren.
Je nach MIS-System und Softwarelösung zur Farbprozesskontrolle kann der Datenaustausch mit unterschiedlichen technischen Mitteln realisiert werden. So können beispielsweise aus dem MIS-System CSV, TXT- oder XML-Dateien exportiert werden, die in der Software zur Farbprozesskontrolle importiert werden, oder die Systeme kommunizieren direkt auf Datenbank-Ebene miteinander. Neben diesen technischen Möglichkeiten ist es aber noch wichtiger zu analysieren, wie die Aufträge im MIS-System aufgebaut sind und welche dieser Informationen der Lösung zur Farbprozesskontrolle übergeben werden können. Beide Rahmenbedingungen zusammen ergeben immer eine Lösung, die druckereispezifisch aufgesetzt wird.
Sowohl X-Rite, ColorCert als auch MeasureColor verfügen über verschiedenen technische Schnittstellen für die Datenübernahme aus MIS-Systemen, als auch über Spezialisten, die maßgeschneiderte Projekte für Druckereien aufsetzen können. Beide Softwarelösungen übernehmen optional die Sollwerte zur Prozesskontrolle aus der PantoneLive-Cloud. X-Rite ColorCert unterstützt bei Handmessgeräten naturgemäß X-Rite-Geräte, während MeasureColor auch Geräte anderer Hersteller (z.B. Techkon) anbindet.
Beide Lösungen bieten einen manuellen Datenexport zur Farbrezeptierung, um die Messwerte aus der Prozesskontrolle für ein Korrekturrezept an der Druckmaschine zu nutzen. Eine direkte Datenbankanbindung an X-Rite InkFormulation ist allerdings nicht möglich. Der Drucker an der Maschine, muss daher für die Farbkorrektur wissen, mit welchem Startrezept er arbeiten soll und dieses vorab manuell auswählen.
Schnittstelle zur Farbvorbereitung: ColorTrack
ColorTrack von QuadTech ist bislang die erste und einzige Softwarelösung, die eine vollständige Integration zwischen der Farbvorbereitung mit X-Rite InkFormulation und der Farbprozesskontrolle bietet.
Die Lösung nutzt direkt die Rezeptdatenbank von InkFormulation, um daraus die Sollwerte zur Prozesskontrolle einer Sonderfarbe auszulesen. Eine separate Datenverwaltung in der Farbvorbereitung und in der Farbkontrolle an der Druckmaschine ist nicht mehr notwendig.
Kontrolliert der Drucker messtechnisch eine Sonderfarbe an der Maschine, weiß das System automatisch, welches Rezept aus der Farbvorbereitung dazugehört. Die Berechnung eines Korrekturrezeptes bedarf nur noch ein Mausklick. Das korrigierte Farbrezept kann in der Datenbank für die Farbvorbereitung gespeichert werden, um es bei einem Folgeauftrag direkt an der Dosieranlage schicken zu können.
Diese Schnittstelle zwischen Farbvorbereitung und Druckprozesskontrolle ist wesentlich zielführender als beispielsweise der manuelle Datenaustausch zwischen den X-Rite-Produkten ColorCert und InkFormulation. Neben der Kontrolle von Sonderfarben bietet QuadTech ColorTrack zusätzlich auch die Kontrolle von Prozessfarben (einschließlich Tonwertzunahmen) an. Darüber hinaus hat Quadtech ein eigenes Modell entwickelt, das auch die Kontrolle überdruckender Farben ermöglicht.
Von Seiten der Messtechnik werden sowohl die verschiedenen X-Rite-Handmessgeräte, als auch die Inline-Spektralfotometer von Quadtech unterstützt. Mit dem Letztgenannten gibt es somit am Markt zum ersten Mal eine integrierte Lösung von der Farbvorbereitung bis zur Inline-Farbmessung in der Maschine – und in umgekehrter Richtung. Da eine solche Lösung einen Überblick auf den gesamten Farbprozess in einer Druckerei benötigt, lizenziert Quadtech seine Software auch an Firmen mit entsprechendem Know-How. So vertreibt der Druckfarbenhersteller Hubergroup ColorTrack unter dem Namen „Hu-Track“.
Schnittstelle zur Druckmaschine: InkPilot
Moderne (Flexo)-Druckmaschinen erfassen pro Druckauftrag eine Vielzahl von Parametern, wie zum Beispiel Farbwerksbelegung, Produktionsgeschwindigkeit, Farbtemperatur, Farbviskosität und Druckbeistellung Um einen Drucklauf zu dokumentieren, gibt es eine Reihe von Szenarien, wo es sinnvoll sein kann, die aktuellen Einstellparameter einer Druckmaschine als Zusatz-Informationen (Metadaten) zu den Messwerten abzuspeichern. So lässt sich schnell nachvollziehen, ob die Maschine wie der Fingerprint eingestellt ist. Dabei soll der Fingerprint in Form eines Proofs oder wie ein Wiederholungsauftrag nachgestellt werden. Eine allgemeine Schnittstelle für den Datentransfer von der Druckmaschine zu externen Softwarelösungen ist man derzeit noch weit entfernt. In dieser Hinsicht ist eine Realisierung daher eher von den Druckmaschinenherstellern zu erwarten, die eigene Softwares zur Kontrolle des Druckprozesses auf den Markt anbieten. Bobst Bielefeld ist diesen Weg mit der „InkPilot Bobst Edition“ gegangen. Der InkPilot ist eine von der Firma Flexicon entwickelte Software zur Prozesskontrolle, die seit vielen Jahren als eigenständige Lösung am Markt vertrieben wird.
Die „InkPilot Bobst Edition“ verfügt über eine zusätzliche Schnittstelle zur Druckmaschine, die auf Knopfdruck eine große Menge an Druckmaschinendaten abspeichert. Auf Wunsch können die aktuellen Maschinenparameter mit denen eines Referenzjobs verglichen werden. Die Lösung ist derzeit nur als Teil des Gesamtpakets „Bobst Color“ erhältlich, die zusätzlich einen Messtisch mit Normlicht in der Formatgröße der Druckmaschine, ein scannendes Spektralfotometer sowie X-Rite InkFormulation für Korrekturrezepte einschließlich einer Waage enthält.
Fazit
Schnittstellen zu externen Systemen, werden bei der Farbprozesskontrolle für die nächsten Jahre eines der zentralen Themen sein. Die Einbindung der Farbvorbereitung an die Qualitätskontrolle und Farbkorrektur ist bei QuadTech Colortrack und den Lizenzpartnern vorbildlich gelöst. Die InkPilot Bobst Edition liest Maschinendaten auf Knopfdruck ein. Mit X-Rite ColorCert und MeasureColor lassen sich MIS-Systeme individuell anbinden.
Flexowash: Lösemittefreie Reinigung von Tiefdruckzylindern
Die österreichische Verpackungsdruckerei Mondi Korneuburg installierte eine Waschanlage von Flexowash zu lösemittefreien Reinigung von Tiefdruckzylindern.
Das Unternehmen reinigt täglich 60 bis 80 Zylinder und jeder Waschzyklus soll etwa sieben Minuten dauern. Allerdings sind hier noch die Zeiten für das Spülen und Trocknen mit dazuzurechnen. Darüber hinaus können Zylinder von 2K-Farben in relativ kurzer Zeit befreit werden, wenn sie unmittelbar nach dem Drucken der Waschanlage zugeführt werden.
Die Anlage reinigt zwei Zylinder pro Waschvorgang. Die Zylinder werden in einem Förderrahmen eingelegt, der dann automatisch durch den Wasch-, Spül- und Trocknungsprozess geführt wird. In Abhängigkeit zur Maschinenkonfiguration kann die Anlage, laut Flexowash, bis zu 24 Zylinder pro Stunde reinigen.
Flexo+Tief-Druck auf XING
Esko – Pascal Thomas
PCMC – Rodney Pennings ist neuer „Sales Director Flexodruck“
Paper Converting Machine Company (PCMC), ein Unternehmen der amerikanischen Barry-Wehmiller-Gruppe, hat Rodney Pennings zum „Sales Director Flexodruck“ ernannt.
In seiner neuen Funktion verantwortet Pennings auch die Bereiche Beschichtung und Kaschierung und alle damit verbundenen Verkaufs- und Marketingaktivitäten. Er wird dazu beitragen, die Produktstrategie von PCMC umzusetzen.
Pennings ist seit 21 Jahren bei PCMC beschäftigt und war zuletzt als „Value Stream Leader“ tätig. In dieser Rolle hat er unter anderem an der Produktentwicklung der Flexodruckmaschinen Fusion, FusionMAX, Fusion C und ELS-Max maßgeblich mitgewirkt.
Flexicon Group bezieht neues Büro in den USA
Die Flexicon Corporation USA hat ab sofort eine neue Adresse: Toebben Executive Center, 541 Buttermilk Pike, #204/#311, Crescent Springs/Kentucky.
Das hochmoderne mehrstöckige Gebäude bietet dem amerikanischen Flexicon-Team mehr Platz für Wachstum. Deutsche und europäische Global Player-Kunden, die man auch in den USA und Mexiko betreut, möchte Flexicon noch bessere Services und Workflows bieten.
Artwork und Repro stammen aus dem „Center of Excellence“ am Hauptstandort in Halle (Westf.) und werden von dem Team in den USA in enger Zusammenarbeit entsprechend adaptiert. Darüber hinaus betreut der PrePress-Dienstleister die Artwork- und Reproaufträge nationaler und lokal agierender amerikanischer Kunden.
Erst die Veredelung macht den Unterschied
Eine hochveredelte Verpackung trägt heute mehr denn je zur erfolgreichen Markenbildung bei. Für die Jodl Verpackungen GmbH ist sie außerdem ein Instrument zur Kundenbindung von Markenartiklern.
von Dieter Finna

Jodl Verpackungen in Lenzing, Österreich
Für die unterschiedlichen Veredelungsmöglichkeiten bei flexiblen Verpackungen setzt das österreichische Unternehmen sowohl den Flexo- als auch den Tiefdruck ein. Beide Druckverfahren sind in der Lage, unterschiedlichste Matt- und Glanzeffekte zu erzielen. Doch erst mit Kenntnis der konkreten Bedingungen kann entschieden werden, welches der Druckverfahren eingesetzt wird und Kostenvorteile bietet.
Jodl Verpackungen mit Sitz im oberösterreichischen Lenzing sieht seinen anhaltenden Erfolg in der Entwicklung immer neuerer, hochveredelter Verpackungslösungen. Veredelungstrends werden sowohl im Druck von Automatenfolien als auch beim Bedrucken von Folien für die anschließende Beutelfertigung realisiert. Die strategische Ausrichtung des Unternehmens konzentriert sich auf hochwertige Nischenprodukte. Dazu gehören Block-, Kreuz, Seiten- und Flachbeutel sowie seit kurzem auch Standboden-, Dreirandsiegel- und Fünfnahtbeutel. Für die drucktechnische Umsetzung anspruchsvoller Design- und Produktanforderungen für flexible Verpackungen setzt Jodl den Tief- und Flexodruck ein.
Martin Schiemer, Leiter Flexo-/ Tiefdruck, hat mit JoFlex100 eine wirtschaftliche und qualitative Alternative zum Tiefdruck geschaffen. Das JoFlex100-System ermöglicht den HD Flexodruck und damit Rasterweiten bis 100 L/cm, Tonwertumfänge von 2,2–99%, die Kombination von Flächen und Rastern, auslaufende Rasterverläufe ohne Abrisskanten, homogene Volltonflächen und eine hohe Registergenauigkeit von Zentralzylinder-Flexodruckmaschinen.
Ebenso befasst sich Jodl Verpackungen mit dem Einsatz einer erweiterten Farbpalette von sieben Farben, die unter anderem den Vorteil der Darstellung eines vergrößerten Farbraums im Druck bietet. Jodl Verpackungen ist technisch modern ausgestattet und damit in der Lage, sehr edle Verpackungen farblich zu drucken, die zur Aufwertung des Produkts beitragen. Doch darüber hinaus stehen im Foliendruck weitere Veredelungsmöglichkeiten zur Verfügung, wie Effektfarben oder die bei flexiblen Verpackungen im Trend liegenden Glanz- und Mattlacke.
Herausforderungen: Erzielung des richtigen Matt-/Glanz Effekts
Matt-/Glanz-Effekte liegen im Trend und Jodl Verpackungen wird in der Praxis oft mit ihrer Umsetzung konfrontiert. Der Druckmaschinenpark ermöglicht es, diese sowohl im Tief- als auch Flexodruck zu realisieren. Die Tiefdruckmaschine mit Wendekreuz scheint für dieses Anwendungsgebiet vordergründig zunächst die bessere Lösung zu sein. Ein Wendekreuz bedeutet in der Anschaffung eine eher geringe Investition. Man kann je nach Konfiguration mit mehreren Werken die Substratbahn „reverse“ bedrucken. Dabei bleibt die Länge der Bahnwege in der Maschine unverändert – ein wichtiges Kriterium bezüglich Makulatur.
Für Kundenaufträge mit Matt-/Glanz-Effekt bedeutet dies, dass nach erfolgtem Motivdruck die Bahn über dem Wendekreuz gewendet wird und somit der Lackauftrag direkt in einem Arbeitsgang erfolgen kann. Da ist die Frage berechtigt: Ist der Tiefdruck vielleicht die bessere Wahl beim Reversdruck von Matt-/Glanz-Lacken?
Lackauftrag mit Insetting
Im Flexodruck kann ebenfalls mit einem zusätzlichen Lackierwerk in einem Arbeitsgang Lack aufgetragen werden. Doch die Verbreitung eines nachgeschalteten Lackierwerks auf Zentralzylinder-Flexodruckmaschinen ist gering und das aus gutem Grund: Man benötigt einen großen separaten Trockner, wodurch sich die Bahnwege in der Maschine verlängern. Und lange Bahnwege verursachen erhöhte Makulatur, die auch dann anfällt, wenn das Lackierwerk nicht benutzt wird. Darüber hinaus sind Platzbedarf und Investitionskosten relativ hoch. Falls das Lackierwerk nicht durch eine entsprechende Auftragsstruktur ausgelastet ist, wie z.B. durch Applizieren von Kaltsiegelkleber, lohnt sich eine solche Investition nicht.
Bei Jodl Verpackungen wird als Alternative zu einem Lackierwerk das sogenannte Insetting-Verfahren angewendet, bei der ein Auftrag registergenau in zwei Durchgängen gedruckt wird. Im ersten Druckdurchgang erfolgt der Konterdruck des mehrfarbigen Motivs und im zweiten Durchgang der Frontalauftrag mit einem im Register gesteuerten Lack. Das Druckwerk, in dem der Mattlack aufgetragen wird, ist mit einer Rasterwalze ausgerüstet, die bei einer Lineatur von 160 L/cm ein Schöpfvolumen von 13 cm3/m2 aufweist.
Die Investitionskosten für das Insetting sind gering. Sie beschränken sich auf die Abtasteinrichtung und die notwendigen Software-Anpassungen der Flexodruckmaschine. Ein mit einem Servomotor angetriebener Bahneinzug ist auf einer modernen Maschine meist schon vorhanden. Selbstverständlich bedingt der zweite Arbeitsgang eine doppelte Belegung der Druckmaschine, was die Zeiten für Rüsten und Produktion verlängern kann.
Aufgrund des zweiten Arbeitsgangs ist das Makulaturaufkommen nur schwer zu kalkulieren. Entsteht beispielweise ein ungeplant hoher Makulaturanteil, kann es sein, dass eine Teilmenge nachproduziert oder der Auftrag sogar neu gedruckt werden muss. In der Praxis hat sich bewährt, die komplette Maschine gerüstet zu lassen und unmittelbar nach dem ersten Arbeitsgang die Außenseite zu bedrucken. Ein eventueller Nachdruck stellt sich dann einfach und kostengünstiger dar.
Farbhaftung und Anforderungen an die Verbundhaftung
Aus der großen Vielfalt an flexiblen Verpackungen ergeben sich unterschiedliche qualitative Anforderungen an die Farb-, Lack- und Verbundhaftung. Um die Haftungseigenschaften zu gewährleisten, kann für das Insetting der Einsatz einer vom Hersteller beidseitig vorbehandelten Verpackungsfolie von Vorteil sein. Doch sind auch mögliche Nachteile zu beachten: Denn diese Folien neigen stark zum Verblocken. Auch ist hier ein Abklatsch wahrscheinlicher, was zur Folge hat, dass Verpackungsfolien für den Lebensmittelkontakt die gesetzlichen Vorgaben nicht erfüllen. Eine beidseitig vorbehandelte Folie ist zudem etwa 10% teurer als eine einseitig vorbehandelte.
Um diesen Problemen aus dem Weg zu gehen, kann mit der notwendigen Erfahrung auch eine einseitig vorbehandelte Folie eingesetzt werden. Die andere Seite der Folie wird mit einer leistungsstarken Korona in der Druckmaschine vorbehandelt. Das heißt, der Außenseite steht dann die werkseitig vorbehandelte Folienseite gegenüber. In Kombination mit dem richtigen Farbsystem reicht diese Möglichkeit in vielen Fällen für den Zwischenlagendruck aus.
Wahl des Farbsystems
Für die Auswahl des richtigen Lack-/Farbsystems steht das Ein- oder Zwei-Komponenten-System zur Verfügung. Das Ein-Komponenten-System ist leicht zu verarbeiten, mit konventionellen Flexoklischees verdruckbar und es fallen so gut wie keine Restfarben an. Außerdem ist es preiswerter als ein Zwei-Komponenten-System.
Bei dem Zwei-Komponenten-System verhält es sich genau umgekehrt. Doch ob die mechanische Beständigkeit eines Ein-Komponenten-Systems ausreichend ist, muss ein Test zeigen. Nach diesen Kriterien wird schließlich das Lack-/Farbsystem ausgewählt werden.
Kostenvergleich
Die internen Verfahrensvergleiche bei Jodl Verpackungen brachten Klarheit darüber, unter welchen Bedingungen der Tiefdruck oder der Flexodruck preiswerter ist. Ein Vergleich der anfallenden Kosten zeigte, dass bei einer Produktionsmenge von 10.000 Laufmetern und bei weniger als sechs Auftragswiederholungen der Flexodruck mit Insetting gegenüber der Inline-Fertigung im Tiefdruck mit Wendkreuz die günstigere Variante ist.Dem Tiefdruck bleiben somit die Aufträge mit großen Auflagenhöhen vorbehalten, er hat aber darüber hinaus noch eine weitere entscheidende Verfahrensstärke. Aufgrund seiner Möglichkeit, hohe Schichtstärken zu übertragen – bei zahlreichen Anwendungen ist das eine Voraussetzung für die Erzielung des gewünschten Effektes – können auch diese Aufträge nur im Tiefdruck gefertigt werden.
Weitere Veredelungsmöglichkeiten
Um alle Veredelungsmöglichkeiten aufzuführen, sollte der Frontaldruckaufbau als Alternative zur Verbundvariante in Betracht gezogen werden (Wenden der Folienbahn oder Insetting). Hier ist es ebenfalls möglich, ein Rastermotiv hochwertig mit Glanz- oder Matteffekten zu veredeln. Diese Ausführung erfreut sich allerdings nur geringer Beliebtheit, da die Effekte nicht annähernd die gleiche Brillanz aufweisen wie das zuvor beschriebene Beispiel eines echten Matt-/Glanz-Effektes. Darüber hinaus ist der Schutz des Drucks durch das Substrat nicht gegeben (z.B. Siegelungen der Randzonen).
Der Einsatz einer mattierten Folie kann ebenfalls in Betracht gezogen werden, wobei der gewünschte Glanz-/Matt-Effekt nur ansatzweise erreicht wird. Eine weitere Möglichkeit ist das rapportgenaue Aufspenden eines Glanz-Etikettes in einem separaten Arbeitsgang, z.B. in der anschließenden Beutelherstellung. Dies ist jedoch meist nur bei sehr kleinen Losgrößen wirtschaftlich.
Fazit
Spezielle Lackeffekte liegen voll im Trend und veredelte Verpackungen haben Hochkonjunktur. Zur Erzielung eines ganz bestimmten Matt-/Glanz-Effektes sind zuvor eine Vielzahl von Überlegungen anzustellen und eine enge Zusammenarbeit mit dem Kunden notwendig. Musterproduktionen und Auslagerungstests sind darum für Jodl Verpackungen unabdingbar, um die „glänzenden“ Ergebnisse entsprechend dem geforderten Anforderungsprofil zu erreichen. Als Verfahren werden hierfür das Insetting im Flexodruck und der Tiefdruck mit Wendekreuz eingesetzt.
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Geringere Quellung, kürzere Trocknungszeiten und weniger Punktverlust
Ecowash ist ein von der französischen Firma Spring Coating Systems vertriebenes, umweltfreundliches Auswaschmittel für Fotopolymer-Flexodruckplatten, das den Vorgaben der neuen Gefahrstoffverordnung entspricht. Es ist geruchsarm, ungiftig und benutzerfreundlich in der Anwendung. Darüber hinaus soll es im Vergleich zu herkömmlichen Lösemitteln bessere Auswaschergebnisse erzielen.
von Ansgar Wessendorf
„In Europa wird Ecowash bereits von über 50 Herstellern von Flexoklischees eingesetzt“, so Rainer Coordes, Sales Manager bei Spring Coating Systems. Zu diesem Anwenderkreis gehört auch Schawk Jülich, S+T Reprotechnik. Seit dem Jahr 2015 setzt der zur Matthews-Gruppe gehörende Prepress-Dienstleister für den Verpackungsdruck auf seinen zwei vollautomatischen Plattenherstellungsanlagen vom Typ EVO des französischen Unternehmens Vianord erfolgreich das Auswaschmittel ein.
Der Einsatz von Ecowash trägt zu einer geringeren Quellung der Flexodruckplatten bei, was die Trocknungszeiten spürbar verringert. Darüber hinaus fällt der Punktverlust auf der Platte gegenüber anderen Produkten sehr viel geringer aus. „Auch der gefürchtete Orangenhaut-Effekt gehört der Vergangenheit an“, so Rainer Coordes. Nach dem Gebrauch wird das verbrauchte Auswaschmittel durch Destillation wiedergewonnen. Bei digitalen Flexodruckplatten entfernt Ecowash die LAMS-Schicht rückstandsfrei und hält somit den Auswascher weitgehend sauber.
Ausgangssituation
„Da das bisherige Lösemittel nicht mehr den aktuellen Umwelt- und Gesundheitsaspekten entsprach, musste ein neues Medium für das Auswaschen von Flexodruckplatten gefunden werden“, erklärt Dirk Kalkbrenner, Projektverantwortlicher bei S+T Reprotechnik. Dieses musste den Auflagen der neuen Gefahrstoffverordnung entsprechen und sollte zudem ein qualitativ besseres Ergebnis erzielen. Auf der Grundlage der neuen Verordnung musste das bisher eingesetzte Auswasch-Lösemittel eines anderen Anbieters als gesundheitsgefährdend eingestuft werden. Auch hatte S+T Reprotechnik mit dem bisherigen Auswaschmittel große Probleme beim Entfernen der schwarzen LAMS-Schicht, wodurch die beiden Auswascher in der Regel stark verunreinigt wurden.
„Wir waren schon seit geraumer Zeit auf Suche nach einem Auswaschmittel, das sich diesen Herausforderungen gewachsen zeigt“, erläutert Dirk Kalkbrenner. „Mit Ecowash von Spring Coating wurden wir fündig. Ein externer Sicherheitsbeauftragter prüfte eingehend die Sicherheitsdatenblätter des Lösemittels und hat sie für gut befunden.“



Testphase
S+T testete unterschiedliche Plattenmaterialien für den Flexodruck ohne Rückseitenbelichtung. Dabei wurde festgestellt, dass Ecowash 0,1 bis 0,2 mm mehr auswäscht als das bisherige Lösemittel. Auch die Auswaschqualität ist besser, was sich insbesondere bei schnellerem Durchlauf der Platten im Auswascher besonders positiv bemerkbar macht. „Beide Auswaschmittel lösen die LAMS-Schicht von den Flexoplatten komplett ab, wobei Ecowash allerdings das bessere und saubere Ergebnis erzielt“, sagt Dirk Kalkbrenner.“ Darüber hinaus war nach dem Gebrauch von Ecowash nur eine sehr geringe Quellung der Platten festzustellen. Aufgrund dieser positiven Eigenschaften reduzierten sich auch die Trocknungszeiten, die sich beispielsweise bei der ACE-Platte (1,14 mm) von Flint von 90 auf 60 Minuten und einer FAC-Platte (6,35 mm) auf 45 Minuten verkürzten.
Unter üblichen Lüftungsbedingungen ist Ecowash, im Vergleich zu anderen Auswaschmitteln, sehr viel geruchsärmer und riecht zudem noch angenehm. Das wiederum trägt zu einem besseren und gesünderen Arbeitsumfeld bei.
Destillation
Ein weiterer Vorteil von Ecowash ist der Einsatz in einem Zweitanksystem, da ein dritter Tank für das Ansetzen des Lösemittels, wie es bei anderen Auswaschmitteln häufig der Fall ist, nicht mehr notwendig ist. Innerhalb von fünf Tagen nach Auftragseingang liefert Spring Coating das gebrauchsfertige Auswaschlösemittel in 200- oder 1000-Liter-Fässer an und steht somit für den unmittelbaren Einsatz bereit. „Auf Anfrage sind auch Expresslieferungen möglich“, so Rainer Coordes.
In einem zweiten, separaten Tank sammelt S+T Reprotechnik das verbrauchte Lösemittel, das anschließend in der betriebseigenen Destillieranlage wiederaufbereitet wird. Da der Flammpunkt von Ecowash dem des bislang eingesetzten Lösemittels entsprach, konnte die Destille ohne großen Aufwand umgestellt werden. „Sollten unsere Destillierkapazitäten einmal nicht ausreichen, können wir auf Spring Coating zurückgreifen, die Fremddestillationen als Dienstleistung anbieten“, sagt Dirk Kalkbrenner. Außerdem verfügt das französische Unternehmen am Hauptstandort im elsässischen Buhl über ein eigenes Labor, in dem das Lösemittel bei Bedarf umfangreichen Analysen unterzogen werden kann.
„Der Verlust an Lösemittel durch den Destillierprozess wird durch das Auffüllen mit frischem Ecowash in Höhe von bis zu 10% des Gesamtvolumens wieder ausgeglichen“, bemerkt Rainer Coordes. Anschließend steht das recycelte Lösemittel wieder für den Auswaschprozess bereit. Zusätzliche Additive werden nicht benötigt.
Gleichgewicht der Komponenten
Im Vergleich mit anderen Lösemitteln weist Ecowash noch eine weitere Besonderheit auf, die maßgeblich zu stabilen und wiederholbaren Auswaschergebnissen beiträgt. Während andere Auswaschlösemittel aus drei oder vier Komponenten bestehen, deren prozentuale Anteile oft große Unterschiede aufweisen, befinden sich die vier Bestandteile bei Ecowash annähernd im Gleichgewicht und Veränderungen dieses stabilen Zustandes sind nahezu ausgeschlossen.
„Es ist relativ einfach, das Lösemittel in Balance zu halten“, bestätigt Dirk Kalkbrenner. Täglich prüft S+T Reprotechnik die Dichte (Lichtbrechungsindex) mit einem Refraktometer und legt dadurch den Verbrauchszustand des Auswaschmittels fest. Potenzielle Abweichungen zwischen Ist- und Soll-Wert werden durch die entsprechende Zugabe von Frischlösemittel ausgeglichen.
Kombination von Auswascher und Lösemittel
„Ecowash in Kombination mit unseren zwei Auswaschgeräten der neuesten Generation gewährleisten die konstant guten Auswaschergebnisse bei S+T Reprotechnik“, so Dirk Kalkbrenner.
Die EVO-Anlagen von Vianord sind jeweils mit 24 Bürsten ausgestattet und das System synchronisiert automatisch die Rotation und Oszillation der Bürsten mit der Geschwindigkeit des Plattentransports. Dies sorgt im Zusammenspiel mit dem Auswaschmittel und einer intelligenten Plattenführung für eine rückstandsfreie und schonende Entfernung der LAMS-Schicht sowie des unbelichteten Fotopolymers. Im Verlauf dieses Prozessschritts werden Verbrauch, Temperatur und Flussregelung von Ecowash permanent kontrolliert und konstant gehalten.
Branchenhighlight im Herbst: DFTA-Herbstfachtagung 2017
Flint Group – Eva Freudenthaler
Zur Differenzierung des aktuellen und künftigen Status der Flexodruckform (Platten und Sleeves), befragte die Redaktion von Flexo+Tief-Druck verschiedene Zulieferer von Druckformen für das Flexodruckverfahren. Lesen Sie nachfolgend die Antworten von Eva Freudenthaler, Vice President Marketing and Technology Flexographic Products, auf die drei Fragen.
- Gibt es Ihrer Einschätzung nach weitere Optimierungspotenziale für den Fertigungsprozess von Flexodruckformen (Platten, Rundruckformen)? Zu den Zielvorgaben der Vorstufentätigkeit wie auch der Flexodruckbetriebe allgemein zählen erreichbare Druckqualität, hohe Standzeiten der Druckformen, effiziente Formherstellung, Verringerung der Reinigungszyklen, hohe Maschinengeschwindigkeit sowie einfache Handhabung der Maschinen und Anlagen. Obwohl in diesen Bereichen bereits einiges geleistet wurde, gibt es selbstverständlich noch immer viel Verbesserungspotenzial. Die Produktqualität im Flexodruck hat mittlerweile ein derart hohes Niveau erreicht, dass technische Weiterentwicklungen nur noch im Detail ansetzen können und kaum ein tiefgehender Umbruch mehr zu erwarten ist. Maximale Druckqualität mit immer weniger Aufwand zu erreichen wird jedoch stets der handlungsbestimmende Rahmen bleiben, dem unsere Aufmerksamkeit gelten sollte. Wir in der Flint Group sind davon überzeugt, dass es die immer noch mehr als genügend vorhandenen Verbesserungsmöglichkeiten wert sind, erhebliche Mittel in Forschung & Entwicklung zu investieren und die entsprechenden Lösungen hervorzubringen.
- Kann das Drucken mit fester Farbpalette (Fixed Colour Palette/FCP) zur weiteren Leistungssteigerung im Flexodruck beitragen?Der Druck mit fester Farbpalette hat für uns einen festen Platz im Flexomarkt, da er für Betriebe mit einer bestimmten Auftragsstruktur erhebliche Vorteile mit sich bringen kann. Aber so lange beispielsweise der Druckqualität die Aufgabe zukommt, für Alleinstellungsmerkmale zwischen Produkten zu sorgen und hochpreisige Luxusprodukte auch künftig so bleiben wie sie heute sind, wird der Druck mit fester Farbpalette keine universelle Lösung für alle Flexodrucker sein.Der Einsatz einer festen Farbpalette kann die Effizienz in der Druckproduktion erheblich steigern, da sich dadurch die Anzahl der benötigten Farben verringert. Dies bedeutet in der Folge auch weniger Abfälle, die ansonsten beim Auftragswechsel anfallen, eine höhere Maschinenverfügbarkeit und geringere Lagerbestände an Farben. Dennoch muss darauf hingewiesen werden, dass nicht immer die Qualitätsstufe des Druckens mit variabler Farbpalette erreicht wird. Auch aus diesem Grund lässt sich die feste Farbpalette nicht unterschiedslos von allen Flexodruckern effektiv nutzen.Der erfolgreiche Einsatz der festen Farbpalette hängt sehr stark von der jeweiligen Auftragsstruktur, dem Fachwissen des Personals sowie der technischen Ausstattung der Druckbetriebe ab. Nicht vergessen werden darf in diesem Zusammenhang die strikte Durchführung der Einführungsmaßnahmen. Die Flint Group beliefert die Anwender fester Farbpaletten mit den benötigten Produkten, Serviceleistungen und Technologien in den Bereichen Farbe und Platten. Die Reproduktion maximaler Farbräume mit minimalen Prozesstoleranzen bedarf hochkonzentrierter mono-pigmentierter Farbqualitäten wie beispielsweise Flexiprint MV und Flexistar MV. Was die Druckplatten betrifft, so lässt sich das Farbspektrum durch die Optimierung des Farbauftrags sowie der Farbdichte erweitern. Hierfür ist die Flat-Top-Dot-Technologie zur Herstellung flacher Druckpunkte mit strukturierter Oberfläche ausgelegt, die wir mit dem Plattentyp nyloflex abdecken. Darüber hinaus bieten wir mit nyloflex Next eine hochintensive LED-Bebilderungstechnologie an, womit die Anwender über alle Voraussetzungen zur Herstellung von Flat-Top-Dot-Platten verfügen.
- Industrie 4.0 bzw. Print 4.0 hat die durchgehende Vernetzung und Automatisierung der gesamten Wertschöpfungskette zum Ziel. Auf der drupa 2016 wurden Lösungen von Herstellern wie Esko, Vianord und AV Flexologic für die weitere (teilweise) Automatisierung im Bereich der Herstellung von Flexodruckplatten präsentiert.
Ist dies Ihrer Meinung nach Ausdruck einer Tendenz zur nachhaltigen Veränderung der gesamten Flexobranche? Nach unserer Einschätzung ist die Automatisierung ein nachhaltiger Trend in der Flexodruckindustrie. Daher betreiben wir proaktive Entwicklungsarbeit zur Steigerung der Automatisierung im Bereich der Plattenherstellung. Im Wettbewerb um Aufträge, insbesondere wenn bedeutende Markenartikler und Handelsketten im Spiel sind, sind Faktoren wie Kostenüberwachung und konstante Druckqualität von entscheidender Bedeutung. Die Automatisierung trägt wesentlich dazu bei, diese Ziele zu erreichen.Hinsichtlich Reproduzierbarkeit und daher konstanter Produktqualität bedeutet die Automatisierung einen großen Schritt vorwärts, da sie zur Minimierung von Prozesstoleranzen beiträgt. Darüber hinaus verkürzt sie die Prozesszeiten, steigert den Plattendurchsatz und senkt die Lohnkosten in der Vorstufe. Zusammen mit seinen Partnern konzentriert sich Flint Group Flexographic Products schon seit Jahren auf die Entwicklung von Anlagen zur Herstellung von Flexodruckplatten mit einem höheren Automatisierungsgrad. Unser 2017 vorgestellter nyloflex Plate Inliner V-BP ist eine modulare Verarbeitungslinie für Flexodruckplatten mit einem Durchsatz von 120 Platten pro Tag. Darüber hinaus bietet das System eine Schnittstelle zur Integration von nachgeschalteten Prozessschritten wie Belichtung oder digitale Bebilderung, wie wir es auf der drupa 2016 vorgestellt haben. Mit der Übernahme von Xeikon und der Erweiterung unseres Produktportfolios mit den Belichtern der ThermoFlexx-Serie hat sich die Flint Group zu einem Komplettanbieter weiterentwickelt.Da der Integration von Anlagen zur Herstellung von Flexodruckplatten in den gesamten Workflow von Produktionsplanung und Vorstufe eine zunehmende Bedeutung in den Maßnahmen zur Effizienzoptimierung in der Plattenherstellung zukommt, ist von Seiten der Flint Group mit entsprechenden Lösungen zu rechnen.
Druckindustrie – größer als die Automobilbranche
„Porentiefe“ Reinigung von Druckwerksteilen
Die Verpackungsdruckerei Rahning installierte 2016 eine neue Waschmaschine von D.W. Renzmann, die mit einem speziellen Reinigungsmittel arbeitet. Im Praxiseinsatz führte das abgestimmte Zusammenwirken dieser beiden Prozesselemente zu „porentief“ sauberen farbführenden Teilen von Tiefdruckwerken.
von Ansgar Wessendorf
Offset- und Tiefdruck für vielfältigste Produkte
Der Verpackungsdrucker Rahning produziert am Standort Bünde mit insgesamt 150 Mitarbeitern flexible Verpackungen, Alu-Siegelplatinen, Tiefziehwaren und In Mould-Etiketten. Für die Herstellung der Produkte dieses heterogenen Portfolios stehen auf einer Fläche von 8000 m2 verschiedene Tiefdruck- und Offsetmaschinen sowie entsprechende Anlagen zur Weiterverarbeitung zur Verfügung. In der Regel wird an fünf Wochentagen im Dreischichtbetrieb gearbeitet.
„Unsere Acht-, Neun- und Zehnfarben-Tiefdruckanlagen drucken beidseitig und sind mit ausgedehnten Trocknerstrecken ausgestattet“, so Torsten Wadewitz, Bereichsleiter Schnellweg. „Damit sind wir in der Lage, ein großes Spektrum an Substraten zu bedrucken und unterschiedliche Lacke in hohen Auftragsmengen zu übertragen. Als eine Besonderheit können wir Dickfolien von bis zu 1400 μm verarbeiten.“ Vor dem Hintergrund dieser positiven Erfahrungen plant das Unternehmen die Investition in eine weitere Tiefdruckmaschine.
Die UV-Rollenoffsetmaschine ergänzt den Tiefdruck auf ideale Weise. Diese Anlage kommt bei Aufträgen mit kleineren Auflagen in hoher Qualität und relativ geringen Druckvorkosten zum Einsatz.
Kompliziertes Waschprozedere
Pro Monat werden bei Rahning rund 1300 Tiefdruckzylinder mit den entsprechenden Sätzen an Druckwerksteilen ein- und ausgebaut. Davon fallen durchschnittlich etwa 1200 Sätze zur Reinigung an. Während die Zylinder manuell gereinigt werden, fand die Reinigung der Teile bislang in zwei Schritten statt: Das Vorwaschen erfolgte in einer Waschmaschine mit hochsiedendem Lösemittel, während für die endgültige Reinigung eine Maschine mit Ethylacetat zur Verfügung stand.
Diese Vorgehensweise war nicht nur umständlich, sondern auch mit einem hohen Personalaufwand verbunden, zumal die beiden Waschmaschinen auch noch in verschiedenen Räumen aufgestellt waren. Außerdem verursachte der Transport der vorgereinigten Druckwerkteile immer wieder ölige Rückstände auf dem Fußboden, was die innerbetriebliche Unfallgefahr erhöhte.
Zudem ergab sich in der Vergangenheit oft das Problem nicht völlig sauberer Teile, auf denen sich dann im Laufe der Zeit ein hartnäckiger, anthrazitfarbener Patina-Belag bildete, der sich nicht mehr vollständig entfernen ließ. „Darüber hinaus wird die Teilereinigung zunehmend erschwert durch qualitative Verbesserungen bei Druckfarben und Lacken insbesondere in den Bereichen Haftungs- und Barriereeigenschaften“, so Torsten Wadewitz.
Anforderungen und Versuche im Democenter
Zunächst wurde bei Rahning eine Lösung favorisiert, bei der die Waschmaschine die kompletten Druckwerkeinschübe mit den farbführenden Teilen (Tiefdruckzylinder, Rakelgruppe, Farbschläuche, Farbwanne usw.) aufnimmt und reinigt. Doch aufgrund unterschiedlicher Konstruktionen der Einschübe sowie der verschiedenen Farb- und Lacksysteme erwies sich diese Lösung als nicht umsetzbar. Besondere Schwierigkeiten bereiteten 2K-Lacke, Metallic-Farben mit Gold- und Alupigmenten sowie Druckfarben für Tiefziehprodukte, die eine hohe Flexibilität aufweisen müssen und deshalb Additive und Haftvermittler enthalten.
Daher entschieden sich die Verantwortlichen bei Rahning für eine Teilewaschmaschine von D.W. Renzmann mit alkalischem Waschmittel von KS Chemie – einem Partnerunternehmen im Bereich spezieller Reinigungsmittel. Als Vorlauf zur Installation wurden zunächst im Democenter in Monzingen umfangreiche Waschversuche mit originalen Druckwerksteilen auf der Maschine 3400 W durchgeführt. „Wir waren sehr überrascht über die ausgezeichneten Waschergebnisse, die unsere Erwartungen bei weitem übertrafen“, so Torsten Wadewitz. „Selbst der hartnäckige dunkelgraue Schmutzschleier, der sich ansonsten nur schwer entfernen ließ, ist nach der Reinigung nicht mehr vorhanden. Die Teile sind blitzblank und sehen fast wie neu aus.“ Aber auch in anderer Hinsicht konnte Renzmann überzeugen, denn Vertreter von Rahning besuchten das Unternehmen, um einen Blick in den Fertigungsbereich zu werfen. Dabei gewannen sie einen Eindruck von der robusten, auf Langlebigkeit ausgelegten Bauweise sowie von den beeindruckenden Waschleistungen der jeweiligen Systeme.






Ausgelegt für heiße Lauge
Nach einem intensiven Evaluierungsprozess entschied sich Rahning schließlich für die wärmeisolierte Waschmaschine 3500 W (nutzbare Länge: 3000 mm). Sie ist mit einem Teilekorb für die Aufnahme des verschmutzten Waschguts, einem verfahrbaren Waschkorbuntergestell sowie einer Einrichtung zum Spülen von Schläuchen und Innenabsaugung ausgestattet. Das wässrige Reinigungsmittel wird mittels Thermalöl beheizt. Zur Verbesserung der Wartungsfreundlichkeit ist die Maschine ausgestattet mit einer Inspektions- und Wartungsklappe für die gute Zugänglichkeit der Rückseite.
Das fahrbare Untergestell mit seiner Auffangwanne aus Edelstahl kann vom Bediener mit einem Handgriff mit dem Waschkorb verbunden werden. Beim Herausziehen und Hineinschieben des Waschkorbs verhindert die Auffangwanne eine Verunreinigung des Fußbodens durch das Abtropfen von Farben und Lacken während des Beladens mit verschmutzten Teilen. Während sich Rahning für die Ausführung der Waschmaschine 3500 W mit einer Beladeseite entschied, sei an dieser Stelle erwähnt, dass D.W. Renzmann diese Maschine auch in einer Version für die Be- und Entladung von zwei Seiten anbieten kann.
Effiziente Reinigung
Das automatische Waschprogramm beinhaltet die Schritte Waschen, Abtropfen, Nachspülen, Abtropfen und Belüften. Während des Waschvorgangs wird das Waschgut (z.B. Farbwannen, Eimer oder sonstige Teile) mit Hilfe um ihre Längsachse oszillierende Spritzrohre mit der wässrig-alkalischen und auf 80° C erhitzten Reinigungsflüssigkeit von KS Chemie bespritzt. Dabei führt das Zusammenwirken von kurzen Spritzabständen und hoher Pumpenleistung zu sehr guten Reinigungsergebnissen.
VOC minimiertes Reinigungssystem
Der wässrig-alkalische Reiniger von KS Chemie ist weitestgehend frei von emittierenden VOC-Komponenten und macht aufwendige Sicherheitsvorkehrungen hinsichtlich des Ex-Schutzes überflüssig. „Der direkte Hautkontakt mit dem Reinigungsmittel sollte allerdings vermieden werden“, erläutert Torsten Wadewitz. „Für den Schutz der Bediener gehören deshalb Handschuhe, ein Helm mit Visier und eine Schürze zur unverzichtbaren Pflichtausstattung. Auch wurden Schulungen mit den Mitarbeitern für die richtige Handhabung des Reinigungsmittels durchgeführt.“ Das breite chemisch-physikalische Wirkungsprofil des wässrigen Reinigers erlaubt die Verwendung aller, von Rahning im Tiefdruck eingesetzten Druckfarben und Lacke. Im Vergleich zu organischen Lösemitteln bietet das wässrige System eine höhere Waschkraft, was nicht nur die Verweildauer im System, sondern in der Folge auch die mechanische Einwirkung auf das Waschgut verringert. Darüber hinaus verfügt das Reinigungsmittel im Vergleich zu klassischen organischen Lösungsmitteln über eine höhere Schmutzaufnahmekapazität für gelöste und ungelöste Stoffe, wodurch sich der Verbrauch deutlich verringert.
Fazit
Druckwerksteile rückstandfrei von Resten an Lacken und Druckfarben zu befreien, ist eine in der Praxis nicht zu unterschätzende große Herausforderung. Oft gelingt nur eine unzureichende Reinigung mit all den negativen Begleitumständen, die abgelöste Schmutzpartikel im Auflagendruck hervorrufen können (z.B. Beschädigungen von Rakel oder Tiefdruckzylindern). Wenn überhaupt, wird das gewünschte Waschergebnis erst nach mehreren Reinigungsdurchgängen erreicht, was aber stets einen hohen zeitlichen und personellen Aufwand bedeutet. Mit den aufeinander abgestimmten Systemkomponenten der Teilewaschmaschine von D.W. Renzmann und dem alkalischen Reinigungsmittel von KS Chemie konnte Rahning die oben genannten Herausforderungen bewältigen. Torsten Wadewitz bestätigt in diesem Zusammenhang gerne, dass die Druckwerksteile nach der „porentiefen“ Reinigung „fast wie neu“ aussehen.
COE – Automatisierte Flexodruckplatten-Archivierung
Clondalkin – Neuer Sales- und Marketingdirektor ernannt
Thimm: Premieren-Auftrag für die Sommeraktion „Grillbox“
Nachdem die HP PageWide Rollendruckmaschine T1100S im April an dem Produktionsstandort von Thimm in Ilsenburg offiziell eingeweiht wurde, folgte direkt der Premieren-Auftrag für die Sommeraktion „Grillbox“ des Kochbox-Lieferanten HelloFresh.
Unter dem Motto „Wir grillen nicht nur, wir feiern den Geschmack“ stellte der Kochbox- Anbieter im Mai mit der HelloFresh Grillbox ein saisonales Produkt für die Sommermonate vor. Bis September können verschiedene 3-Gänge-Grillmenüs für zwei oder vier Personen bestellt werden, welche direkt an den Verbraucher versandt werden. Die Verpackung ist also der erste Eindruck, den der Kunde von dem Produkt erhält. Sie muss Lust auf Sommer, Grillen sowie frische und gesunde Lebensmittel vermitteln.
Kurzum: Nicht nur die HelloFresh- Produkte müssen transportiert werden, sondern auch die Markenwelt des Unternehmens. Die besondere Anforderung dabei: Aufgrund der zeitlich begrenzten Aktion soll sich die Verpackung deutlich von den bestehenden HelloFresh-Boxen unterscheiden. Dazu wurde ein wirkungsstarkes und hochwertiges Druckbild entwickelt und als Premieren-Auftrag auf der Digitaldruckanlage in Ilsenburg produziert.
Hier kann die digitale Drucktechnologie optimal ihre Potenziale entfalten: Da es sich bei der Grillbox, die in zwei Größen erhältlich ist, um ein saisonales Produkt mit entsprechend kurzem Lebenszyklus und geringeren Auflagenhöhen handelt, ist die Herstellung über das Digitaldruckverfahren wirtschaftlicher als über herkömmliche Druckprozesse. Die Vorkosten, beispielsweise für Klischees, entfallen komplett. Darüber hinaus kann man sich dem Bestellverhalten der Kunden flexibel anpassen. Gleichzeitig steht eine höhere Farbauswahl zur Verfügung.
Fujifilm Europe – Jürgen Geyer
Zur Differenzierung des aktuellen und künftigen Status der Flexodruckform (Platten und Sleeves), befragte die Redaktion von Flexo+Tief-Druck verschiedene Zulieferer von Druckformen für das Flexodruckverfahren. Lesen Sie nachfolgend die Antworten von Jürgen Geyer, Product Manager Flexo Consumables Graphic Systems, auf die drei Fragen.
Gibt es Ihrer Einschätzung nach weitere Optimierungspotenziale für den Fertigungsprozess von Flexodruckformen (Platten, Rundruckformen)?
Generell fordert der Markt höhere Produktivität und Wirtschaftlichkeit in der Herstellung von Flexodruckplatten. Während Vorstufe und Plattenherstellung mittlerweile mit CtP-Systemen weitgehend optimiert sind, gibt es bei herkömmlichen Prozessen der Plattenherstellung noch immer erheblichen Optimierungsbedarf, da diese noch immer viele Arbeitsschritte und Variablen aufweisen. Hersteller lösemittelbasierte Technologien haben ihre Prozesse weitgehend mit einem Automatisierungsgrad stabilisiert.
Mit wasserauswaschbaren Flexoplatten wie der Flenex FW von Fujifilm wurden entscheidende Fortschritte gegenüber thermischen und lösemittelbasierenden Prozessen erzielt. Bei diesen Fotopolymerplatten, die auf einer speziellen sauerstoffunempfindlichen Kautschukverbindung aufgebaut sind, ist die Herstellzeit pro Stück bei ebenfalls hohem Automatisierungsgrad und hervorragender Flat-Top-Dot-Druckpunktqualität auf etwa 40 Minuten verkürzt. Das entspricht etwa einem Drittel der Zeit, die lösemittelbasierte Systeme beanspruchen und der halben Zeit, die thermische und andere auf Wasser basierende Auswaschtechnologien benötigen. Hinzu kommen die ökologischen Vorteile des Prozesses.
Kann das Drucken mit fester Farbpalette (Fixed Colour Palette/FCP) zur weiteren Leistungssteigerung im Flexodruck beitragen?
Das Drucken mit fester Farbpalette kann die Leistungsfähigkeit des Flexoverfahrens erhöhen und damit einen Beitrag zu mehr Standardisierung leisten, an der es in diesem Markt bislang mangelte. In Kombination mit der Vorhersagbarkeit der Flat-Top-Dot-Druckpunktqualität und den heute verfügbaren besseren Farbmanagement-Lösungen eröffnet das Drucken mit fester Farbpalette den Markenartiklern die Möglichkeiten, im Flexodruck weltweit gleiche Ergebnisse zu erreichen. Zumal mit neuen Flexodruckmaschinen leichter eine dem Offset vergleichbare und wiederholbare Qualität erzielbar geworden ist. Mit seiner umfassenden Praxiserfahrung mit dem Offsetdruck verfügt Fujifilm über das Know-how, beide Prozesse bei reproduzierbaren Ergebnissen aufeinander abzustimmen.
Allerdings sind beim Drucken mit fester Farbpalette nicht so ohne weiteres bestimmte Schmuck- und Sonderfarben exakt reproduzierbar, wie das bei Farbsystemen der Fall ist, die gezielt auf ausgewählte Bedruckstoffe abgestimmt werden.
Industrie 4.0 bzw. Print 4.0 hat die durchgehende Vernetzung und Automatisierung der gesamten Wertschöpfungskette zum Ziel. Auf der drupa 2016 wurden Lösungen von Herstellern wie Esko, Vianord und AV Flexologic für die weitere (teilweise) Automatisierung im Bereich der Herstellung von Flexodruckplatten präsentiert.
Ist dies Ihrer Meinung nach Ausdruck einer Tendenz zur nachhaltigen Veränderung der gesamten Flexobranche?
Der Trend zu einem höheren Automatisierungsgrad im Flexodruck ist deutlich erkennbar und wird sich im Markt – vergleichbar der CtP-Technologie im Offset seit dem Jahr 2000 – zunehmend durchsetzen. Auch Fujifilm arbeitet an einer kontinuierlichen weiteren Automatisierung der Plattenherstellung für den Flexodruck bei gleichzeitiger Optimierung der Umweltverträglichkeit des Verfahrens. Kürzere Plattenherstellzeiten bedeutet stets auch höhere Flexibilität. Dies bezieht sich insbesondere auf Eilaufträge oder Last-Minute-Änderungen seitens der Kunden, da eine schnellere Reaktionsfähigkeit gegeben ist und sich die Kapazitäten der Flexodruckmaschinen besser ausschöpfen lassen. Gleiches gilt, wenn Neubelichtungen von Druckplatten erforderlich sind.
Anderseits erfordert die Automatisierung des Flexodruckverfahrens hohe Investitionen, die sich kleinere Betriebe oftmals nicht leisten können oder wollen. Diese werden dann wohl auf den Digitaldruck ausweichen.